Glazialmorphologie

Gletscher haben seit mehreren zehntausend Jahren zur Formung der Berglandschaften beigetragen.

Derzeit ziehen sie sich zurück, doch die Spuren ihrer früheren Ausdehnung sind im Gelände noch sichtbar.

1.4 Formen der Eisdeformation an der Gletscheroberfläche

Gletscher bestehen aus Eis, das ein plastisches Material ist, aber sie liegen meist auf einem felsigen Untergrund auf, der sich nicht verformt. Durch die Reibung zwischen Eis und Fels entstehen Brüche oder «Gletscherspalten». Diese Spalten, die bis zu 50 m tief sein können, stellen eine Gefahr für Bergsteiger dar, die sich auf der Oberfläche von Gletschern bewegen.

5.3 Gletscher und Wirtschaft: Wasserkraft

In der Schweiz stammen 56% des produzierten Stroms aus Wasserkraftwerken. Das Schmelzwasser der Gletscher ist vor allem für Speicherkraftwerke (Stauseen) in den Bergen von Bedeutung. Wie wirkt sich der Rückgang der Gletscher aufgrund der globalen Erwärmung langfristig auf die Wasserkraftproduktion aus?

5.1 Das Verhältnis der Bergbevölkerung zu den Gletschern

Die Beziehung von Gesellschaften zu Gletschern variiert je nach Interesse, das sie ihnen entgegenbringen, je nach Geschwindigkeit und Intensität der Veränderungen der Gletscherumwelt und je nach Gründen, denen die Gesellschaften diese Veränderungen zuschreiben.

5.5 Nutzung von Gletschereis

Bevor der Kühlschrank erfunden und auf den Markt gebracht wurde, wurden Lebensmittel durch natürliches Eis, Schnee und die Nutzung kühler Standorte haltbar gemacht. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Eis von einigen Schweizer Gletschern und Seen bis in die Grossstädte der Nachbarländer transportiert.

2.3 Makroformen der glazialen Erosion

Glaziale Makroformen sind auf regionaler Skala zu beobachten: Sie prägen die Alpentäler und sind der Ursprung bestimmter Bergseen.

6.1 Gletscher-Surges

Einige Gletscher zeichnen sich durch starke Schwankungen in ihrer Fliessgeschwindigkeit aus: Sie wechseln zwischen «Ruhephasen» und Vorstossphasen.

4.8 Auswirkungen des Klimawandels auf die alpine Umwelt

Durch die globale Erwärmung verändert sich die alpine Umwelt. Diese Veränderungen erhöhen die Umweltrisiken, bringen aber auch positive Effekte mit sich.

4.6 Die Kleine Eiszeit und die darauffolgende globale Erwärmung

Zwischen dem frühen 14. Jahrhundert und dem späten 19. Jahrhundert kühlten vom nordatlantischen Klima beeinflusste Gebiete merklich ab. In Europa dauert diese Abkühlung von 1350 bis 1850 an. Die meisten Alpengletscher stossen in dieser Zeit vor. Diese im Nachhinein als Kleine Eiszeit bezeichnete Zeitspanne ist in den Alpen gut dokumentiert. Grund dafür sind gebildete Menschen, die sich dort niedergelassen hatten und verschiedene Zeugnisse (Gemälde, Holz-/Kupferstiche, Erzählungen) hinterliessen. Seit dem Ende der Kleinen Eiszeit erwärmt sich das Klima weltweit und die Gletscher verlieren rasch an Fläche.

6.4 Paraglaziale Prozesse

Als Folge des Gletscherschwundes kommt es zu geomorphologischen Anpassungsprozessen um und innerhalb der Gletschervorfelder. Diese Prozesse sind gekennzeichnet durch die Remobilisierung von Lockermaterial oder die Bewegung von Hängen infolge der Entlastung. In manchen Fällen kann dadurch Infrastruktur gefährdet sein und eine Überwachung oder Sicherung der betroffenen Gebiete kann erforderlich werden.

6.3 Entleerung von Gletscherseen und Wassertaschen

Gletscher-Schmelzwasser fliesst nicht immer ruhig ab. Gletscherseen und glaziale Wassertaschen, welche sich plötzlich entleeren, können sich im Gletschervorfeld, auf dem Gletscher, an dessen Rändern oder am Gletscherbett bilden.