Glazialmorphologie
Gletscher haben seit mehreren zehntausend Jahren zur Formung der Berglandschaften beigetragen.
Derzeit ziehen sie sich zurück, doch die Spuren ihrer früheren Ausdehnung sind im Gelände noch sichtbar.
Aktivitäten für Schulen
1.4 Formen der Eisdeformation an der Gletscheroberfläche
3.1 Glaziale Ablagerungen
Die glaziale Akkumulation umfasst Ansammlungen von Lockermaterial, dessen Transport und Ablagerung vom Vorhandensein eines Gletschers abhängen. Glazigene Sedimente kommen in Form von relativ losen Ansammlungen von Lockermaterial vor, die mehrere hundert Meter dick sein können, oder als Reliefform, die in der Regel die Umrisse eines stationären Gletschers abgrenzt.
4.5 Gletscherschwankungen im Holozän
Das Holozän (11’650 Jahre cal BP bis heute) war relativ warm und klimatisch vergleichsweise stabil. Zwar gab es einige Gletscherschwankungen, doch waren diese im Vergleich zu den Vorstössen des Spätglazials sehr begrenzt und auf die hochalpinen Täler beschränkt. Eine besonders kalte Periode, die als Kleine Eiszeit bezeichnet wird, ereignete sich zwischen 1350 und 1850 n. Chr. (Abb. 1).
2.3 Makroformen der glazialen Erosion
Glaziale Makroformen sind auf regionaler Skala zu beobachten: Sie prägen die Alpentäler und sind der Ursprung bestimmter Bergseen.
4.2 Klimaschwankungen und ihre Ursachen
Das Klima an der Erdoberfläche ist einem stetigen Wandel unterworfen und wechselt zwischen Warm- und Kaltzeiten. Die jüngste geologische Periode, das Quartär, dauert seit 2,6 Millionen Jahren und wird klimatisch besonders stark von den Schwankungen der Erdumlaufbahn beeinflusst.
3.3 Glaziolakustrine Ablagerungen
Die glaziolakustrine Sedimentation betrifft Seen, die von der Gletscherdynamik beeinflusst werden (Abb. 1). Dieser Einfluss kann direkt sein, wenn sich ein See (noch) in direktem Kontakt mit dem Gletscher befindet (Eisrandsee), oder indirekt, wenn ein See mit Gletscher-Schmelzwasser gespeist wird.
1.1 Der Gletscher als hydroklimatisches System
Ein Gletscher kann als hydroklimatisches System (natürliches System, welches eine klimatische und hydrologische Komponente umfasst) betrachtet werden. Die Entstehung und Persistenz von Gletschern ist stark von klimatischen Faktoren abhängig, hauptsächlich von Niederschlag (Schnee) und Temperatur, aber auch von Wind, Sonneneinstrahlung (Gesamtheit der von der Sonne emittierten elektromagnetischen Strahlung), Luftfeuchtigkeit und Regen. Die Morphologie eines Gletschers hängt auch von der Topografie (Relief) ab.
5.2 Gletscherarchäologie
Die Entdeckung archäologischer Überreste auf den vom Eis freigegebenen Pässen liefert wichtige Informationen sowohl über die Geschichte der Besiedlung der grossen Alpentäler als auch über die Ausdehnung der Gletscher in der Vergangenheit.
6.4 Paraglaziale Prozesse
Als Folge des Gletscherschwundes kommt es zu geomorphologischen Anpassungsprozessen um und innerhalb der Gletschervorfelder. Diese Prozesse sind gekennzeichnet durch die Remobilisierung von Lockermaterial oder die Bewegung von Hängen infolge der Entlastung. In manchen Fällen kann dadurch Infrastruktur gefährdet sein und eine Überwachung oder Sicherung der betroffenen Gebiete kann erforderlich werden.
1.5 Vergletscherte Felswände und Hängegletscher
Glaziale Prozesse kommen auch an vertikalen Felswänden vor. Damit das Eis an einer Steilwand haften bleibt, muss diese das ganze Jahr über gefroren sein. Wenn sich die klimatischen Bedingungen ändern und die Felswand wärmer wird, kann das Eis vergletscherter Felswände oder können Hängegletscher verschwinden. Das so freigelegte Gestein ist nicht mehr vor Erosion geschützt, was zu Steinschlag führt.
