5. Permafrost in niedrigen Höhenlagen
5.1. Unterkühlte Schutthalden (und andere Lockermaterialansammlungen) in niedrigen Höhenlagen
In mittleren und niedrigen Höhenlagen, unterhalb von 2000 m ü. M., kommen unterkühlte Schutthalden vor. Sie zeichnen sich durch “mysteriöse” Kaltluftzirkulationen und eine abnormale Abkühlung des Bodens aus. Vor dem 20. Jahrhundert wurden diese besonderen Orte unter anderem als «natürliche Kühlschränke» genutzt.
5.2. Luftzirkulation durch Kamineffekt
Die Unterkühlung von Schutthalden in mittleren und niedrigen Höhenlagen wird durch einen Luftzirkulationsmechanismus verursacht, der als Kamineffekt bezeichnet wird. Der Luftstrom im Inneren der Schutthalde ist im Winter aufsteigend und im Sommer abfallend.
5.3. Indikatoren für unterkühlte Schutthalden
Ein sich jahreszeitlich stark unterscheidender Verlauf der Bodentemperaturen zwischen den bergwärts und den talwärts gelegenen Bereichen ist typisch für unterkühlte Schutthalden.
5.4. Entwicklung des Temperaturregimes und Auftreten von sporadischem Permafrost
Die langfristige Entwicklung des Temperaturregimes in belüfteten, unterkühlten Schutthalden wird im Wesentlichen von der Aussenlufttemperatur während des Winters bestimmt. Unter bestimmten Bedingungen kann sich im Inneren der Schutthalde sporadisch temperierter Permafrost bilden.